Wohnung SS-Angehöriger : Dresden-A.44, Laibacher Str. 23

Im Gebäude Laibacher Str. 23 wohnte vor 1945 der SS-Führer und Zollinspektor Herbert Müller.
Herbert Müller, ca. 1934 (Q: NARA)
Herbert Müller wurde als Sohn eines Straßenbahnschaffners am 6.2.1910 in Dresden geboren. Nach der Volksschule besuchte er 3 Jahre das König-Georg-Gymnasium sowie anschließend 3 Jahre die Öffentliche Höhere Handelslehranstalt in Dresden. Nach Erreichung der Mittleren Reife erlernte Herbert Müller von 1927 bis 1929 in der Fa. Gustav Heyde GmbH in Dresden den kaufmännischen Beruf. Vor 1933 war er erwerbslos. Von März bis Juni 1933 wurde Herbert Müller zur Hilspolizei herangezogen. Anschließend wurde er bis Februar 1934 bei der SS-Wache der Gauleitung Sachsen eingesetzt, wo er auch als Wachhabender tätig war. Direkt im Anschluß wurde Herbert Müller als Buchhalter bei der NSDAP.-Gauleitung Sachsen angestellt. Im Jahr 1937 erfolgte ein Berufswechsel. Herbert Müller wurde Zollinspektor beim Reichsfinanzministerium.
Im April 1930 trat Herbert Müller in die NSDAP ein. Er schreibt dazu : "Mit Beginn meiner Wahlfähigkeit 1930 beschäftigte ich mich mit dem Studium der politischen Anschaungen und kam zu der Überzeugung, daß mein Platz in den Reihen der Nationalsozialisten ist.". Im Mai 1930 wurde er SS-Anwärter und einen Monat später SS-Mann(SS-Nr.2.819). Aus diesem Grund wurde er am 20.4.1934 zum sogenannten "Ehrensturmführer" befördert. Der Eintritt in der SS erfolgte beim damaligen 15.Sturm in der XIII.SS-Standarte in Dresden. Später wurde Herbert Müller Führer in der SS-Stammabteilung der 46.SS-Standarte. Sein letzter SS-Dienstgrad war SS-Obersturmführer.
Von 1935 bis 1936 genügte er seiner einjährigen Wehrdienstpflicht bei der 14.(Pz.-Abw.) Kp. IR.10. Im 2.Weltkrieg wurde Herbert Müller als Unteroffizier bei der 3.Komp. Panzerjäger-Abteilung 156 eingesetzt. Er wurde verwundet und befand sich im Sommer 1943 im Reservelazarett Gunzenhausen.
Herbert Müller war verheiratet. Seine Ehefrau war Förderndes Mitglied der SS. Er gilt seit dem 27.2.1944 als vermißt.