Wohnung SS-Angehöriger : Zittau, Innere Weberstraße 11

Im Gebäude „Innere Weberstraße 11“ wohnte vor 1945 der Dipl.-Braumeister Georg Jentsch, welcher SS-und SD-Angehöriger war. Er war Inhaber und Geschäftsführer der Fa. "Brauerei Robert Jentsch KG". Als SS-Angehöriger war Georg Jentsch nebenberuflich in einer SS-Einheit der Allgemeinen SS in Zittau sowie für den SD-Leitabschnitt Dresden-Bautzen tätig.



Im Herbst 1944 war er bei der SD-Einsatzgruppe H / Einsatzkommando 14 (Slowakei) als SS-und SD-Führer in der Funktion eines Berichterstatters eingesetzt. Der Führer des EK14 war Dr. Georg Heuser.

Georg Jentsch bei der SD-EG H (Quelle : Dt. Wochenschau)
Erwähnung im SD-Befehlsblatt Ende 1944 (Quelle : Nr. 51/1944)
Im Jahr 1945 wurde Georg Jentsch zum SS-Pz.Gren.Ausb.Btl.5 Ellwangen/Jagst zur Ausbildung im Rahmen der Waffen-SS kommandiert. Nach eigenen Aussagen kam er durch eine Fußverletzung nicht zum Kampfeinsatz. Stattdessen wurde er als Hilfsausbilder verwendet. Zum Ende des Krieges sollte er im Rahmen des Werwolfes verwendet werden. Als Standort gibt er Heuberg am Bodensee an (vermutlich ist das Lager Heuberg gemeint). 
Dies deckt sich mit einer Aussage von Hans Zöberlein, welche er 1954 bei der Staatsanwaltschaft München machte (zitiert aus dem Buch "Himmlers letztes Aufgebot" von Volker Koop, S.152) : "[...] Nach Zöberleins Einlassungen war er Ostern 1945 von der NS-Gauleitung München beordert worden, um das Kommando über eine neu aufgestellte Volkssturmeinheit zu übernehmen. Gauleiter Giesler legte ihm ein von Robert Ley, dem Führer der Deutschen Arbeitsfront, unterzeichnetes Fernschreiben vor, mit dem dieser die Aufstellung eines "Freikorps Adolf Hitler" verlangte. Für den Raum südlich der Donau sollte es den Namen "Schwarzwald" erhalten und dort eingesetzt werden. Jede NS-Ortsgruppe sollte mindestens zwei Mann stellen, die mit Fahrrädern und Handfeuerwaffen ausgestattet wurden. Aufstellungsort war der Heuberg in Württemberg. [...]."