Im Wohnhaus Antonstraße 41 lebte zwischen 1939 bis 1945 der SS-Arzt Dr. Georg Mäde (1893-?). In diesem Zeitraum arbeitete er als leitender Arzt in der Dresdner Polizeiverwaltung.
Dr. Georg Mäde, ca. 1941 (Q: NARA) |
Am 1.11.1893 wurde Georg Mäde als Sohn eines Oberpostsekretärs in Dresden geboren. Er besuchte in Dresden die Bürgerschule und das Wettiner Gymnasium. Zu Ostern 1913 bestand er die Reifeprüfung und begann danach ein Medizinstudium an der Universität Leipzig. Das Studium wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen. Im Jahr 1917 legte Georg Mäde in Leipzig sein ärztliches Vorexamen und 1920 das ärztliche Staatsexamen ab. Am 11.8.1920 erhielt Georg Mäde die Approbation als Arzt und am 15.9.1920 erfolgte sein Eintritt in die sächsische Landespolizei als Polizei-Sanitätsoffizier im Dienstrange eines Oberarztes. Im Dezember 1920 wurde er zum Dr. med. promoviert. Es folgten am 1.3.1923 die Überführung in ein Beamtenverhältnis und am 1.8.1925 die Ernennung zum Polizeimedizinalrat. Im Jahr 1926 bestand Dr. Mäde die sächsische staatsärztliche Prüfung, welche dem damaligen Kreisarztexamen entsprach. Vom 16.1.1927 bis zum 28.2.1939 war er in der Leipziger Polizeiverwaltung tätig. Am 1.3.1939 wechselte Dr. Mäde zum Sächsischen Ministerium des Innern und in die Polizeiverwaltung nach Dresden. Als Polizei-Medizinalrat führte er ab Juli 1937 den Titel eines Oberstabsarztes und am 25.3.1939 erfolgte eine Beförderung zum Oberfeldarzt der Polizei.
Während des 1.Weltkrieges, vom 2.11.1914 bis zum 5.1.1919, leistete Georg Mäde Kriegsdienst, zuerst im Feld-Artillerie-Regiment 48 (FAR.48), danach in einem Feldlazarett der Minenwerferschule der 3.Armee als Feldhilfsarzt. Im Frühjahr 1936 wurde Dr. Mäde zu einer militärischen Übung bei der Luftwaffe eingezogen. Sein erreichter Dienstgrad war Stabsarzt der Reserve der Luftwaffe. Während des 2.Weltkrieges wurde Dr. Georg Mäde "uk." (unabkömmlich) gestellt.
Ausschnitt Adreßbuch Dresden 1943/44, Teil I, S.13, Mitte |
Am 28.12.1931 trat Dr. Georg Mäde in die NSDAP. ein. Von Juni 1933 bis Dezember 1940 arbeitete er nebenberuflich beim NSFK. als Sanitätsführer mit. Danach erfolgte der Wechsel in die Allgemeine-SS.
Die Aufnahme in die SS erfolgte am 20.4.1941. Seine anfängliche Dienststellung war die eines Führers in der Sanitäts-Oberstaffel der 46.SS-Standarte. Am 15.7.1944 wurde Dr. Mäde mit der Wahrnehmung der Geschäfte des leitenden Arztes beim Höheren-SS-und Polizei-Führer Ludolf von Alvensleben-Schochwitz beauftragt. Sein letzter SS-Dienstgrad war SS-Obersturmbannführer.
Dr. Georg Mäde war seit 1922 verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Sein Verbleib nach 1945 ist bisher unbekannt.