Wohnung SS-Angehöriger : Radeberg, Seifersdorf Nr.10

In Seifersdorf lebte vor 1945 der Kreisbauernführer des Kreises Dresden und SS-Führer Otto Sickert (1887-1962). Otto Sickert entstammte einer Seifersdorfer Bauernfamilie. Als Kind besuchte er die Volks-und Fortbildungsschule in seinem Heimatort. Danach wurde er an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Bautzen ausgebildet. Anschließend arbeitete Otto Sickert auf verschiedenen Rittergütern in der sächsischen Lausitz. Am 1.Weltkrieg nahm er im Rahmen des Schützen-Rgt.108 als Unteroffizier teil. Seit 1920 bekleidete er das Amt des Gemeindeleiters in Seifersdorf, welches er bis 1945 innehatte. Er gehörte mehrmals dem Bezirkstag der Amtshauptmannschaft Dresden an.
Otto Sickert ca.1935 (Quelle: HStA Dresden)
Angehöriger der Allgemeinen-SS war Otto Sickert seit 1937. Er besaß seit 1938 den Dienstgrad eines SS-Untersturmführers. Bis 1944 arbeitete er als sogenannter SS-Bauernreferent im Landkreis Dresden. Ab dem 1.6.1944 wurde er beim Rasse-und Siedlungshauptamt (RuSHA) in Berlin eingesetzt.
Mit Beendigung des 2.Weltkrieges kam Otto Sickert in sowjetische Gefangenschaft. Er durfte Seifersdorf nicht mehr betreten und verstarb 1962 in Marsdorf, 8 km westlich von Seifersdorf.