Wohnung SS-Angehöriger : Struppen, Hauptstraße 39

Im Wohnhaus "Hauptstraße 39" in Struppen wohnte vor 1945 der Bürgermeister und SS-Führer Werner Hanke (1911-1944).
ehem Gemeindeamt Struppen, Hauptstraße 39; ca. 1968 (Quelle: privat)
Als Sohn eines Fabrikarbeiters wurde Werner Hanke 1911 in Königstein geboren, wo er bis 1926 die Volksschule besuchte. Anschließend absolvierte er bis 1929 eine kaufmännische Ausbildung. Von 1930 bis 1935 war Werner Hanke arbeitslos. Im Jahr 1935 arbeitete er als Angestellter beim Arbeitsamt Sebnitz sowie bei der Stadtbank Königstein. Im Zeitraum 18.9. bis 8.10.1938 gehörte Werner Hanke dem Sudetendeutschen Freikorps an. Am 12.10.1938 wurde Werner Hanke zum Bürgermeister von Struppen berufen.
Werner Hanke ca. 1941 (Q: privat)
Seine politische Tätigkeit beschreibt er selbst im Januar 1940 folgendermaßen : "[...] In die Partei trat ich, sowie in die S.A., am 1.9.1929 nach Vollendung meines 18.Lebensjahres ein. 1931 wurde ich mit der Führung des Königsteiners S.A.-Sturmes beauftragt. Einen Monat vor der Machtübernahme übernahm ich den Sturmbann III/177. Am 1.7.34 wurde ich bis zur Reorganisation am 1.4.35 mit der Führung der [SA.-]Standarte 192 Neustadt in Sa. beauftragt. Seit 1.4.35 führe ich nun wieder meinen alten Sturmbann, jetzt I/177, Königstein, Bad Schandau, Sebnitz. Zum [SA.-]Obersturmbannführer wurde ich am 30.1.1938 befördert. Seit Anfang 1929 bis heute, bin ich Tag für Tag in der SA., aktiv für die Bewegung tätig. [...]". 
Vor 1939 absolvierte er verschiedene Kurzlehrgänge in der Wehrmacht. Sein erlangter Dienstgrad war Feldwebel der Reserve. Im Laufe des Jahres 1940 wechselte Werner Hanke von der SA zur SS über. Er erhielt die SS-Nr. 382.316 und wurde dem Stab der 46.SS-Standarte zugeteilt.
Im Februar 1942 wurde Werner Hanke zum Bürgermeister von Langburkersdorf bestellt, wie der folgende Zeitungsartikel belegt. Die im Zeitungsartikel verwendete Dienstgradbezeichnung "SS-Obersturmbannführer" ist nicht zutreffend. Werner Hanke besaß zu diesem Zeitpunkt den SS-Dienstgrad "SS-Hauptsturmführer". Doch könnte hier eine Verwechslung vorliegen, da er vor seinem Übertritt von der SA. zur SS. den SA.-Dienstgrad "SA.-Obersturmbannführer" innehatte.
Pirnaer Anzeiger Nr.42, v.19.2.1940, Seite 5
Im 2.Weltkrieg wurde Werner Hanke in der Waffen-SS eingesetzt. Er war SS-Führer in der 1.SS-Panzergrenadier-Division. Am 8.2.1944 starb Werner Hanke bei Kämpfen in der Ukraine. Seine Familie wohnte bis 1945 weiterhin in Struppen.
Bis zum Jahreswechsel 1999/2000 hatte die Gemeindeverwaltung Struppen ihren Sitz im Gebäude "Hauptstraße 39".