SS-relevantes Gebäude : König-Albert-Kaserne, Bautzen, Löbauer Str.40

In Räumen der "König-Albert-Kaserne" in Bautzen, auch als "alte" Infanteriekaserne bzeichnet, befand sich vor dem 8. Mai 1945 ein sogenanntes Wehrertüchtigungslager der Hitlerjugend (WEL.). Das Lager gehörte zum Bereich des ehemaligen HJ.-Bann 103, Bautzen. Die WEL. dienten u.a. als Rekrutierungsstätten der Waffen-SS.
"König-Albert-Kaserne", Löbauer Straße (histor. Postkarte)
Im WEL. Bautzen waren ca. 150 Jungen der Hitlerjugend (HJ.) zusammengefaßt. Das WEL. wurde von Leutnant Kurt Rudolf Klötzke (1920-1946) aus Sohland/Spree geführt. Die Ausbildung der Jugendlichen übernahmen Unterführer der Wehrmacht.
Am 16.4.1945, 16:00 Uhr, starben 10 Angehörige des WEL. Bautzen bei einem Luftangriff. Die Toten gehörten zu einem Zug, welcher von auswärts kommend auf dem Weg zur "König-Albert-Kaserne" war. Der tödliche Angriff geschah im Bereich der Mättigstraße. Während der kurze Zeit später stattfindenden Kämpfe in und um Bautzen wurden ca. 70 Jugendliche des WEL. eingesetzt. Von diesen 70 Jugendlichen starben bzw. wurden vermißt ca. 20 Jungen.
Auf der nachfolgenden Skizze von Major Kleber, damals Adjutant des Ortskommandanten Oberst Hoepke, finden sich Hinweise auf die König-Albert-Kaserne und die Stärke der Hitlerjugend (HJ.) von 150 Jugendliche.
Skizze der Kampfbereiche (Q: Privat)
Am 12.1.1946 wurde Rudolf Klötzke im Speziallager Bautzen erschossen. Begründet wurde das Todesurteil mit seiner Beteiligung an Standgerichtsurteilen im Rahmen der Kämpfe im April 1945 in Bautzen. Er hinterließ seine Ehefrau mit einer Tochter.