Raschid Ali al-Galiani (1892-1965) in Ostsachsen

Nach einem Umsturzversuch im Frühjahr 1941 im Irak floh der arabische Politiker Raschid Ali al-Galiani über Iran, Türkei, Italien nach Deutschland. Al-Galiani erreichte am 21.11.1941 Berlin.
Porträt al-Galiani
In Deutschland erstrebte Raschid Ali al-Galiani u.a. eine Anerkennung als legitimer irakischer Ministerpräsident und alleiniger Vertreter der Araber. Vorallem das Letztere brachte ihn in Konflikt mit dem Araber Amin al-Husaini, dem Mufti von Jerusalem. Im Juli 1942 gab es ein Treffen al-Galianis mit Adolf Hitler, welches folgendes Foto dokumentiert:
Treffen Adolf Hitler und Raschid Ali al-Galiani
Etwa im Frühjahr 1943 verließ Raschid Ali al-Galiani mit seiner Familie und seinem Stab aufgrund ständiger Luftangriffe Berlin und siedelte nach Bansin an der Ostsee über. An dem Weggang al-Galianis aus Berlin und dem 5-monatigem Aufenthalt im Ostseebad Bansin nahmen ca. 30 Personen aus seinem Umfeld teil. Die Kosten für den Aufenthalt im Ostseebad beliefen sich auf 82.000,00 RM., sämtlich bezahlt aus einem Sonderfonds des Reichsaußenministers.
Übersichtskarte Berlin-Bansin-Waldidylle (Quelle: google earth)
Schätzungsweise im Sommer 1943 zog al-Galiani mit seiner Familie und seinem Stab weiter in das Osterzgebirge nach Waldidylle und umliegende Ortschaften (ca. 28 km südlich von Dresden). 
Ausschnitt Erklärung C. Rekowski, 1947 (Quelle: NARA)
Die Umzugskosten von Berlin über Bansin nach Waldidylle betrugen 4.800,00 RM. Im Osterzgebirge bewohnte dieser Personenkreis 10 Häuser verteilt auf die Ortschaften Waldidylle, Kipsdorf, Oberbärenburg und Altenberg. Für die Einrichtungen entfielen einmalige Kosten in einer Höhe von 30.000,00 RM. Monatliche Zahlungen wurden weiterhin in folgender Höhe fällig : Mieten : 6.000,00 RM., Unterhaltungs-u. Reparaturkosten : 3.000,00 RM., Verpflegungskosten : 7.000,00 RM. und Personalkosten : 3.500,00 RM. Sämtliche Zahlungen erfolgten ebenfalls aus dem o.g. Sonderfonds. Somit ergaben sich für den ca. 1,5-jährigen Aufenthalt in Ostsachsen schätzungsweise Gesamtkosten in einer Höhe von ca. 350.000,00 RM.
Waldidylle, Oberbärenburg, Kipsdorf und Altenberg (Karte: google-earth)
Wahrscheinlich im März/April 1945 verließ Raschid Ali al-Galiani mit seiner Familie und seinem Stab das Osterzgebirge. Den Personen-und Objektschutz übernahm mit hoher Wahrscheinlichkeit der SS-Sicherheitsapparat.