SS-Haftstätte : Seifhennersdorf, ehem. Schützenhaus

In Seifhennersdorf befand sich vom 17.1.1944 bis zum 16.3.1945 ein Außenlager des Konzentrationslager Flossenbürg. In einem ehemaligen Schützenhaus wurden ca. 30 Gefangene inhaftiert.  Die Häftlinge wurden für Umbauarbeiten für ein Lazarett der Waffen-SS in der Marxstraße 17 eingesetzt.
Übersichtsplan Baustelle Lazarett - Lagergebäude
Der Übersichtsplan macht deutlich, daß das Außenlager und die Baustelle sich nicht in unmittelbarer Nähe zueinander befanden. Die Distanz betrug ca. 1.300 m Luftlinie. Der Bahnhof bzw. der Ortskern von Seifhennersdorf lagen zwischen diesen beiden Punkten. Das ehem. Schützenhaus wurde im Jahr 2008 abgerissen.
Lage ehem. Schützenhaus am Richterbergweg
Aus einem Bericht von Dieter Landrock, Seifhennersdorf, über die Beschaffenheit des Lagers: „[…] Nach Zeugenaussagen war das Haus von halbierten Baumstämmen umgeben, die etwa 2 Meter aus der Erde ragten. An diesen Säulen war der Stacheldraht befestigt. […] Für die Bewachung der Häftlinge war die relativ hohe Zahl von 14 SS-Wachmännern eingesetzt. [...]".
ehem. Schützenhaus Zustand 2008 (Foto H.Müller, Zittau)
Und weiter heißt es im Bericht : "[...] Wie aus den Aussagen verschiedener Seifhennersdorfer Bürger hervorgeht, wohnten einige der SS-Leute in privaten Quartieren in Seifhennersdorf. […] Als Mitte März 1945 das KZ-Außenkommando Seifhennersdorf aufgelöst wurde, setzte man die 29 KZ-Häftlinge in das etwa 25 km entfernte Lager Rabstein in Marsch. […]“.