Im Gebäude „Poisentalstraße 49“ wohnte vor 1945 der Oberbürgermeister der Stadt Freital, Dr. jur. Johannes Klare (1904-1945), welcher seit 1939 SS-Angehöriger war.
Dr. Hans Klare, ca.1944 (Quelle: BArchB) |
Dr. Klare wurde am 13.5.1904 in Chemnitz geboren. Dort besuchte er von 1910-1914 die Höhere Knabenschule sowie von 1914-1923 das Realgymnasium. Von 1923 bis 1926 absolvierte Dr. Klare eine Lehre bei der Deutschen Bank, gleichzeitig erhielt er ein Dolmetscherexamen für Englisch. Im Jahr 1926 begann er ein Jurastudium an der Universität Leipzig, was er 1932 erfolgreich abschloß. Seine Dissertationsarbeit besaß das Thema : „Das kriminalbiologische Gutachten im Strafprozeß“. Im Mai 1932 trat Dr. Klare in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 1.136.484). Nach Beendigung des Studiums war er an verschiedenen Amtsgerichten als Assessor tätig : in Ostritz, Reichenau/Sa. und als Amtsgerichtsvorstand von 1935-1939 in Radeburg. In Radeburg führte er als Ortsgruppenleiter die NSDAP. Vom Jahr 1939 bis 1945 fungierte Dr. Klare als Oberbürgermeister der Stadt Freital. Seit Mai 1939 war Dr. Klare Angehöriger der SS (SS-Nr. 353.236). Weiterhin war er sogenannter „ehrenamtlicher Außenstellen-Mitarbeiter“ des SD (SD-Nr. 43.734). In der SS besaß er den Dienstgrad eines SS-Obersturmführers. Während des 2. Weltkrieges war Dr. Klare teilweise in der Wehrmacht eingesetzt. Zum Ende des Krieges gehörte er zu einer SS-Ersatzeinheit in Berlin-Lichterfelde. Seit Anfang Mai 1945 gilt Dr. Klare als "in Berlin vermißt".